Interview zum Red Bull X-Alps

Organisator Ulrich Grill führt euch hinter die Kulissen

Zum zehnten Mal fighten im Jahr 2021 die Besten der Besten aus der Hike & Fly-Szene beim absolut einzigartigen Red Bull X-Alps Adventure Race. Alle Hände voll zu tun hat in der Vorbereitung Organisator Ulrich Grill. Selbst seinerzeit waghalsig als Drachenflieger in den Lüften unterwegs, lässt er euch hinter die Kulissen der spannenden Competition blicken. Im Gespräch verrät er, was "Pokern" beim X-Alps bedeutet, warum der Bewerb eine irre mentale Challenge ist und wieso Wagrain-Kleinarl ein klasse Turnpoint in dem Spektakel sein wird.

Dieses Rennen muss eine speziell hohe Konzentrationsleistung erfordern?

Ja, total. Man muss sich vorstellen, dass die Athleten zum Teil 6 bis 7 Stunden durchgehend in der Luft sind, ständig analysieren, der Kopf permanent rattert. Das laugt mental komplett aus. Dazu kommt die körperliche Anstrengung auf permanent niedrigem Ausdauerlevel. Das macht auch fehleranfällig.

Wetter, Thermik, Flug-Know-How, die Kenntnis der Bergwelt – Wo finde ich die beste Thermik, wo bewege ich mich am schnellsten von A nach B? Glück braucht man auch. Und das Ganze in Kombi mit Ausdauer und allerhöchster Konzentrationsfähigkeit.

Warum wurde gerade Salzburg als Startpunkt festgelegt?

Salzburg bietet die Option, im Startkern loszurennen, aber gleichzeitig den ersten Turnpoint, den Gaisberg, im Blick zu haben. Das ist österreichweit einzigartig. Zudem ist die Stadt ein richtig schöner Fleck und nicht zuletzt weltbekannt – das macht sie zu einem tollen Ausgangspunkt.

Was sind die größten Herausforderungen eines internationalen Rennens, bei dem mehrere Länder beteiligt sind?

Es gibt zwei mega Challenges: Erstens die Länge des Events – 14 Tage sind sehr aufwendig zu organisieren und zu begleiten. Zweitens zieht sich das Starterfeld am Ende des Rennens über 500 oder 600 km. Das muss man logistisch erst mal bewerkstelligen.

Das Rennen führt auch durch Wagrain-Kleinarl im Pongau – welche Highlights dürfen ZuseherInnen hier erwarten?

Es findet die ganze Vorbereitungswoche in Wagrain-Kleinarl statt. Wer dort ist, wird das bunte Treiben mitbekommen: Athleten bekommen ihre Briefings und Medical Checks. Es wird Interviews mit Athleten geben, fotografiert und gefilmt. Außerdem wird das Vorrennen, der sogenannte Prolog, in und rund um Wagrain-Kleinarl ausgetragen. Der X-Alps startet am Sonntag am Gaisberg, wo 3.000 Leute erwartet werden – noch am selben Tag kommen die Teilnehmer in Wagrain-Kleinarl vorbei. Wenn wettertechnisch alles gut geht, sind sie am Nachmittag dort, wenn sie laufen, kann es abends werden. Bereits am Starttag gibt es also drei spannende Destinationen: Mozartplatz, Gaisberg, Wagrain-Kleinarl. Einige Fans werden sicher wieder mit pilgern – per Auto, versteht sich!

Was macht den Hike & Fly Trend für Hobbysportler:innen attraktiv?

"Es ist ein bisschen wie die Sommervariante des Skitouren-Trends: Man will auf den Berg rauf und auf schnelle, funny Weise wieder runter."

Hike & Fly ist natürlich komplexer, materiallastiger, benötigt mehr Ausbildung als das Skitourengehen. Aber der Gedanke dahinter, nämlich auf neue Art in die Berge zu gehen, ist vergleichbar: Nicht einfach nur rauf, um dann dort zu sein. Sondern rauf, um dann zu bouldern, zu klettern, auf den Skiern runter zu fahren oder eben zu fliegen. Sozusagen "hike, to do something". Jede Aktivität soll für sich selbst eine große Bereicherung darstellen.