Die Salzburger Tracht

Was die Tracht für die Einheimischen bedeutet

Die Tracht ist so etwas wie das Heiligtum der Salzburger. Von der traditionellen Lederhose über schicke Dirndl mit edlen Schürzen bis zum Trachtenjanker: In der Kultur der Menschen im Kleinarler Tal ist die Tradition der Tracht besonders tief verankert. Die Modelle und ihre Farben, Schnitte und Stickereien variieren dabei je nach Region. Alleine im Salzburger Land existieren 98 verschiedene regionale Frauentrachten.

Aber was ist das Besondere an der Tracht? Zu welchen Anlässen und wie oft wird sie getragen? Welche Werte werden damit verbunden? Wir haben bei den Besucher:innen der Bauernherbst-Eröffnung in Kleinarl nachgefragt und verschiedene Meinungen eingeholt.

Dos & Don'ts - Grundregeln zur Tracht

Worauf muss bei der Auswahl der Tracht geachtet werden? „Geschlossene Schuhe zur Lederhose sind ein Muss. Schlapfen und Sandalen finde ich unpassend.“
Neben dem klassischen Trachtenhemd sind aber auch gewöhnliche T-Shirts erlaubt: „Solange man eine ,Lederne‘ trägt, ist es egal, was man am Oberkörper anhat“, meint ein selbsternannter Trachtenexperte und ergänzt: "Jede 'Lederne' erzählt ihre eigene Geschichte. Umso älter und 'speckiger' sie ist, umso höher ist die emotionale Bindung zwischen der Lederhose und dessen Besitzer und umso wertvoller wird sie für ihn".

Und bei den „Madl’n“? „Ein absolutes No-Go sind Dirndln, bei denen die Schultern nicht bedeckt sind. Ein zu großzügiger Ausschnitt ist ebenso unpassend.“ Das Wichtigste ist jedoch, „dass man sich in seiner persönlichen Tracht wohlfühlt, denn nur dann trägt man sie auch gerne“, fasst es eine hübsche Kleinarlerin im Dirndl perfekt zusammen.
Besonderes Augenmerk gilt auch dem richtigen Binden der Schürze, denn dies gilt gleichzeitig als Symbol für die Männerwelt: Wird die Schürze rechts gebunden, ist man verheiratet, mittig steht für den Verlobtenstatus. Will man signalisieren, dass man noch zu haben ist, bindet man die Schürze links. Geschiedene und verwitwete Frauen binden sie am Rücken.