Katrin Holzer und Agnes Moser wandern für ihr Leben gern. Also haben sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und arbeiten als Wanderführerinnen für den Wagrain-Kleinarl Tourismus, wo sie ihre Erfahrungen gerne an die Gäste weitergeben. Aus all den Pfaden, die sie schon beschritten haben, haben sich ihre jeweiligen Lieblingsplätze, die persönlichen „Kraftorte“, herauskristallisiert. Hier verraten sie, welche das sind und was sie so besonders macht.
Fieberbründl ist ein Ort voller Leben und soll der Sage nach eine heilende Wirkung haben und Krankheiten vorbeugen. Katrins Tour startet gleich am Anfang mit einem etwas steileren Stück beim Grafenberg in Wagrain. Linkerhand geht ein gut beschilderter Wanderweg zuerst über die Skipiste und dann durch den Wald Richtung Krapfenalm.
Auf Katrins Weg zum Fieberbründl trifft sie viele lachende Kinder und Erwachsene, die über die Hachaurutsche und das Hachau Wasser in Richtung Riesenseilpyramide gelangen. "Vorbei am Schaukelwald geht es nun zu meinem Highlight, dem Fieberbründl", erzählt sie. Dies ist ein Brunnen mit Geschichte. Der Sage nach soll man sich hier mit dem Wasser Gesicht und Hände waschen und – schwupps! – schon bleibt man ein Jahr lang gesund.
„Natürlich glaube ich der Sage und wasche mir mein Gesicht und die Hände, um sämtlichen Krankheiten vorzubeugen!“, so Katrin.
Die Buttermilch mit Preiselbeeren ist DIE Spezialität auf der Hachau Alm. Buttermilch und Käse werden hier noch selbst gemacht. Dabei kann man dem urigen Hüttenwirt Franz sogar über die Schultern schauen!
Nach der kleinen Erfrischungspause beim kühlen Nass geht es rechts ein kleines Stück hinauf zum Gipfelkreuz. „Am Sonntagskogel angelangt, schreibe ich stets meinen Erfolg ins Gipfelbuch. Nach einer kurzen Rast kehre ich um und freue mich auf die beste Buttermilch mit Grangn (Preiselbeeren) auf der Hachau Alm.“ Nach entspannten Sonnenstunden auf der Terrasse mache ich mich wieder auf den Weg über Stock und Stein ins Tal.
Die Tour
Gehzeit: ca. 3 h
Höhenmeter: ca. 1000
Empfehlung: Nicht in der Mittagshitze diese Tour gehen,
da man lange Zeit direkt in der Sonne über Felder geht.
Anschließend führen steilere Wegabschnitte durch den Hochwald bis zur Waldgrenze. Bald schon ist das Sennsbründl erreicht, wo es sich an bestem Quellwasser zu laben gilt. Immerhin ist nochmals ein leichter Anstieg angesagt, bevor es wieder flacher weitergeht bis zur Steinkaralm. Auch wenn bereits jetzt der Kaiserschmarrn lockt, sollte man der Versuchung noch kurz widerstehen, um noch bis zum Waldkamm weiter zu ziehen, ihn entlang zu wandern und am Ende den herrlichen Blauen See zu erreichen – eine kleine Schmelzwassergrube an der Ennskraxn-Felswand.
Die Tour
Gehzeit: Kleinarl – Blauer See ca. 3 bis 3,5 h
Höhenmeter: 950
Geheimtipp: Kaiserschmarrn bei der Steinkaralm
Die Wanderführerin schätzt diesen Ort so sehr, weil das markante Felsmassiv der Ennskraxn Ruhe und Kraft ausstrahlt – ein Kraftplatz eben. Allerdings braucht es schon ein wenig Bergerfahrung und Trittsicherheit für das felsige Gelände im letzten Abschnitt, das heißt wenn man bis zur Ennskraxn weiter geht.
„Den Kaltwasserfischen unter uns Wanderern und Wanderinnen empfehle ich einen Sprung in den Blauen See. Wobei: Man muss schon fast ein Eiswasserfisch sein“, sagt Agnes.
Wer nicht gleich sitzen geblieben ist, sollte sich spätestens am Rückweg einen köstlichen Kaiserschmarrn in der alten, urigen Steinkarlm gönnen. Ein süßes, buttriges Erlebnis!