Gedanken aus dem Corona-Alltag im Frühling 2020...
Das Rauschen des Baches klingt heute ganz anders als noch vor wenigen Wochen. Hört ihr dieses Plätschern und Tosen, das Knistern und Sprudeln? Oder klingt es gleich und wir nehmen es nur bewusster wahr? Tja, bis wieder alles normal wird, können wir dem Klang des Baches noch lange lauschen. Aber wie schaut die Normalität dann aus? Wir können es nur erahnen… Vieles wird sich verändern, einiges bleibt sicher gleich. Was wollen die Menschen dann erleben? Rückt der Fokus auf das Ruhige und Besinnliche? Hören wir dann auch das Zwitschern der Vögel? Haben wir genug von Stille?
In der Zwischenzeit überlegen und entwickeln wir neue Wege und Strategien, damit wir für die Zeit danach gerüstet sind. Denn der Tag, an dem wieder alles seinen Lauf nimmt, wird kommen. Dann sind wir bereit. Ihr hoffentlich auch?
Normalerweise würden wir jetzt am Morgen die ersten auf der Piste sein, den feinsten Firnschnee im Gelände entdecken und uns am Nachmittag in einem Liegestuhl in der Sonne einen schönen Skifahrer-Teint bräunen lassen. Am Wochenende würden wir Ostern gemeinsam mit unserer Familie feiern: Eier färben, Osterstriezel backen, zur Auferstehungsfeier in die Kirche gehen und uns ganz gemütlich dem Osterfrühstück widmen. Das alles können wir aber nicht. (Ok, das Osterfrühstück lassen wir uns sicher nicht nehmen, aber halt im eigenen Haushalt und nicht mit der ganzen (Groß-)Familie :) ).
Es werden uns aber unsere Augen geöffnet: Wir nehmen Wagrain-Kleinarl viel bewusster mit allen Sinnen wahr. Das Zwitschern der zurückkommenen Spatzen, die unglaubliche Farbenpracht im Frühling, den Duft von frisch gebackenem Brot, den Geschmack vom ersten grünen Smoothie der Saison und das Gefühl von Zusammenhalt.
Wir erfahren, was wirklich wichtig ist. Die Natur, die Zeit und die Familie. Die Verbundenheit der Menschen wächst von Tag zu Tag. Es entsteht ein noch nie dagewesenes Gemeinschaftsgefühl.
Wir freuen uns schon auf die Zeit, in der wir wieder Gäste begrüßen dürfen, in der wir mit Freunden und Freundinnen auf den Berg gehen, das Glitzern des Tappenkarsees bestaunen, mit dem Mountainbike uns zuerst hinauf plagen, dann hinuter düsen und danach die leckere Jause genießen. Eine Zeit in der wir genüsslich ein Vanilleeis in der Wasserwelt schlecken und unsere nackten Füße im erfrischenden Wasser der Gebirgsbäche sind.
Bis dahin, schaut auf euch und bleibt gesund.